Gesundheitswesen: Nach dem 1. Weltkrieg wirkte Pfarrer Gustav Ludig als evangelischer Pfarrer in Stoob. Vor seinem Theologiestudium studierte er einige Semester Medizin. So betätigte sich der evangelische Pfarrer in Stoob auch als Wundheiler. Er war sehr beliebt sowohl bei den evangelischen als auch bei den katholischen Patienten. Als Entlohnung für seine Hilfeleistungen nahm er aber niemals Geld an. Die Bauern brachten ihm jedoch Lebensmittel. Wie stark das Vertrauen zum Pfarrer als Arzt war, zeigte auch, dass die Bevölkerung die vom Arzt ausgestellten Rezepte dem Pfarrer zeigte und fragte ob es in Ordnung sei.
Einst waren zwei hervorragende "Zahnzieher" tätig. Der eine war der "Jud-Reingruber" (neben Kurschmied heute Haus Schrott). Er war Haarschneider und konnte auch gut Zähne ziehen. Der zweite Zahnzieher war der "Schneidaveda" (Tremmel heute Haus Säckl, Hauptstraße 90). Seine Zange hing immer bereit am "Durizug". Auf einem kleinen Schemmel sitzend, wurden die Patienten behandelt. Bei Brüchen und offenen Füßen wurden die "Posch Marie-Moam" (oberhalb Poschtischler) und die "Schnieringer Resl-Moam" (Haus Thieß, Hauptplatz) um Rat gefragt. Sie renkten gebrochene Glieder wieder ein und hatte eine selbstgemachte Behandlungssalbe, das "Teerband". Hergestellt wurde es aus Föhrenpech. Dieses wurde gekocht und daraus entstand eine rote zähe Masse in kleinen Tongeschirren wurde die Salbe auch verkauft. Tierärztlich betätigte sich der "Kurschmied". Sein Spezialgebiet waren Pferde.
Um 1910 ereignete sich das erste Zugsunglück. Vom Kobersdorfer Nikolausmarkt führen die Marktfahrer Gnadlinger, Lorenz Köppel und dessen Frau nach Hause. Da es sehr kalt war, saßen sie stark vermummt am Pferdewagen und übersahen den Zug, wo die Noplerstraße die Bahnlinie überquert. Es gab 2 Tote.
1928/29 war ein sehr strenger Winter (bis 40 Grad Kälte). Damals erfror, vom Kuhkauf aus Oberloisdorf kommend, der "Gugaveda". Es gab Frostschaden an den Obstbäumen. In den Kellern gefroren sogar die Burgunder-Rüben und Erdäpfel.