Die erste ungarische Volkszählung

Die erste ungarische Volkszählung 1784 - 1787 ergab für Stoob: 

114 Häuser und 863 Einwohner in 188 Haushalten. Die Bevölkerungszahl stieg bis 1850 auf 1110 Einwohner, bis 1880 auf 1294 Einwohner an. In rund 100 Jahren stieg die Bevölkerung um etwa 430 Personen. 1784 bewohnten durchschnittlich 7,6 Personen ein Haus.

Um 1800 gab es Kriege mit Napoleon von Frankreich. Laut evangelischer Pfarrchronik zog am 3. Juni 1809 ein französischer Reitertrupp durchs Dorf.

In einer Beschreibung des Zustandes von Ungarn aus 1836 lesen wir über Stoob: Deutsches Dorf. 926 Einwohner. Viele Töpfer. Der Hotter ist schwer zu bearbeiten. Waldreiche Umgebung. Viel Obst. Grundherr ist Fürst Esterhǎzy.

Infolge des raschen Bevölkerungszuwachses vor allem auch an Bauplätzen. Nach längeren Verhandlungen erhielten die Untertanen die Erlaubnis, auf herrschaftlichem Grund so genannte Curial-Söllnerhäuser zu errichten. Die Bewerber mussten sich verpflichten, 1 Gulden C.M. Hauszins zu zahlen und 36 Tage Handrobot zu leisten. Sie mussten auf Bau- und Brennholznutzung, auf Weidengenuss, auf Regalien und Gemeindegrechtsame verzichten. In dem Hause durfte nur ein Handwerk, aber keine Fabrik betrieben werden. Der Bau einer zweiten Wohnung war verboten. Vererbung oder Verkauf waren nur nach dem Schätzwert erlaubt.

Um 1840 bauten solche Curial – Söllnerhäuser: Johann Horvath, Johann Schreiner, Johann Leopold, Johann Bauer, Lorenz Wollmuth, Josef Sturm, Martin Wohlmuth, Ignatz Kallinger. Um diese Zeit wurden Häuser in Neuhäusl (jetzt BlumengasseI), in der Trift und Ponhut erbaut. Paul Hofmann, Andreas Koth, Josef Wohlmuth bauten Söllnerhäuser.

Bei den herrschaftlichen Verwaltungen wurden auch die Waisenbücher geführt und die Verlassenschaftsverhandlungen durchgeführt. Das „Inventarium und Schätzung“ nach dem Ableben eines Untertanen gibt Einblick in den damaligen Wert verschiedener Dinge.

1685: ¼ Lehen Haus 12 fl.
1 Joch Acker samt Graben in Gräblern 14 fl.
6 Tagwerk Weingarten in Neubirg 12 fl.
2 Joch Acker in Kainzelgraben 14 fl.
1 Tagwerk Wiesn in Zain 10 fl.
1 Roß 4 fl. 1 alter Wagen 3 fl.
3 große Sau mit 2 Frischlingen 6 fl. 50 d.

 

1733: 1/8 Haus 15 fl.
1 Joch Acker auf dem Todtenschlag 30 fl.
2 ½ Tagwerk Weingärten in Unterschilling 5 fl.
1 Tagwerk Wiesen bei der tu 20fl.
40 Metzen Weizen 40 fl.
3 Kühe 15 fl. 2 Ochsen 20 fl.
2 Roß und ein heuriges Füllen 20 fl.
2 einjährige Kalben 4fl.
4 Bienenstöcke 5 fl.
3 „Fartl“ Heu 6 fl.

1795: 1 Hofstatthaus 45 fl.
7/8 Joch Acker auf dem Todtenschlag 40 fl.
2/4 Joch Acker bei der tu 20 fl.
3 ½ Tagwerk Wiesen in Eigen 150 fl.
2 Ochsen 30 fl.
1 Kuh 9 fl.
1 Frischling 1 fl.
1 „Manns Pölz“ 5 fl.
18 Metzen Korn 14 fl. 40 Pf.
2 ½ Metzen Haiden 1 fl. 87 Pf.

 

1816: 3/8 dehen Behausung 60 fl.
2/4 Joch Acker auf dem Todtenschlag 40 fl.
¼ Joch Acher bei der tu 10 fl.
¼ Tagwerk Wiesen beim Rohrfeld 30 fl.
1 Kuh 80 fl.
6 Stück Ochsen 280 fl.
2 übertragene Hafnerscheiben 10 fl.
30 Ellen Leinwand 22 fl. 30 xr.
1 ½ Tagwerk Weingarten in Bergen 1 fl. 30 xr.
1 Tuchent5 fl.
2 fette Schweine 70 fl.
2 Manchester Leibl 6 fl. 30 xr.
9 Metzen Weizen 45 fl.
8 Metzen Korn 32 fl.
2 Metzen angebautes Korn 8 fl.

1848: 1/8 Lehen Haus 600 fl.
1 Joch Acker auf der Radling 9 fl.
½ Joch Acker auf der Gaberling 36 fl.
¼ Tagwerk Wiesen im Rohrfeld 40 fl.
4 Tagwerk Weingarten in Oberschilling 10 fl
1 Ochs 50 fl.
1 Kuh 40 fl.
2 Metzen angebauter Weizen 16 fl.
1 Metzen angebautes Korn 6 fl.

Aus dem Jahre 1774 gibt es eine Vermittlung nach dem Ableben des adeligen Ortsbewohners Jacob Nagy. Einiges aus dem „Inventarium“:

1 ½ Joch Acker auf der Leithen 80 fl.
1 Joch Acker in der Großsetz 100 fl.
1 Joch Acker auf der Radling 12 fl.
1 Tagwerk Wiesen bei der Au 130 fl.
1 ½ Tagwerk Wiesen in Nupler 600 fl.

Das Schriftstück wurde vom Schulmeister Loren Tristler ausgestellt. Die von der Gemeinde bestellten Schätzer des Nachlasses waren vereidigt (Gerichtsgeschworene). Sie nahmen ihre Aufgabe ernst. In den Schätzwerten kann man daher den Verkehrswert der Dinge in der damaligen Zeit sehen, aber auch die Geldentwertung bzw. Teuerung! Das Revolutionsjahr 1848 löste die feudale Gesellschaftsordnung auf und leitete einen Wandel der Verhältnisse ein.