Historisches Umfeld

Archäologische Funde weisen auf eine frühe Besiedlung des Gebietes des heutigen Burgenlandes hin. So zeugen etwa 100 von Archäologen festgestellte Schmelzplätze, mehrere Brennöfen und über 30 Schmelzöfen spezieller norischer Eigenart von einem intensiv betriebenen Eisenhüttenwesen. (Einige auf Stoober Hotter, in den Rieden Obere Hutweide – Fodern). Trotzdem meinen namhafte Historiker, dass man den Beginn der Geschichte im eigentlichen Sinn für diesen Raum erst mit dem Zeitraum festlegen kann, in dem das Römische Imperium sich bis zur Donau ausdehnte und 15 v. Chr. die Provinz Pannonien geschaffen wurden.

Vorher war das Gebiet Grenzland, sehr wahrscheinlich sogar Niemandsland zwischen dem keltischen Königreich Norikum und den ungestümen, wilden ungeeinten Stämmen im pannonischen Osten. Im Römischen Imperium war das norische Eisen, das in unserer Gegend erzeugt wurde, nicht nur ein wertvolles Ausgangsprodukt für Geräte und Waffen, sondern auch eine begehrte Handelsware.

Durch das mittlere Burgenland führte eine wichtige Verkehrsader – die Bernsteinstraße – von Steinamanger kommend über Frankenau, Ödenburg, St. Margarethen und Bruckneudorf zur Donau. Sie war nicht nur militärisch von großer Bedeutung, sondern auch ein wichtiger Handelsweg von Süd nach Nord. So kann mit Recht angenommen werden, dass unsere Gegend damals entsprechend dicht besiedelt war.

Durch die Einfälle germanischer Stämme in das Römerreich und ganz besonders zur Zeit der Völkerwanderung wurde die Bevölkerung wieder stark dezimiert. Mit der Missionierung, die von den Klöstern Altaich und Kremsmünster, aber auch von den Bistümern Regensburg, Passau, Reichstatt und Salzburg ausging, zogen auch Siedler aus Bayern und Franken in unser Land.

Der Einbruch der Magyaren in die Ungarische Tiefebene berührte zunächst unser Gebiet nicht, da dieses Reitervolk aus dem Osten ein Bündnis mit Arnulf, dem Kaiser des ostfränkischen Reiches, schloss, um sich Sicherheit vor den Angriffen aus dem großmärischen Reich zu verschaffen. Bald aber erfolgten Raubzüge der Magyaren bis tief in den Westen hinein. (Frauenraub – als Frauenarmes Reitervolk hatten es die Magyaren es immer wieder auf besondere Beute "Frauen" abgesehen). In zahlreichen Schlachten und Gefechten waren sie siegreich, wurden aber am 10. August 955 am Lechfeld vernichtend geschlagen. Unter dem Fürsten Geisa vereinigten sich dann die Stämme und wurden sesshaft.

Fürst Geisa empfing mit seinem Sohn Woik, dem nachmaligen hl. Stefan, die Taufe. Als Stefan die bayrische Herzogstochter Gisela, die Schwester des späteren deutschen Königs Heinrich II., heiratete, zogen mit ihr viele Ritter und in deren Gefolge Handwerker, Kaufleute, Bauern und auch Spielleute ins ungarische Land. Allmählich wurde auch der Streifen zwischen der seit der Jahrtausendwende anerkannten Grenze, die von der Leitha, dem Rosaliengebirge und der Lafnitz gebildet wurde und den Befestigungsanlagen der Magyaren, die auf der Höhe der bis zum Ende des 2. Weltkrieges gegebenen Sprachgrenze verlief, besiedelt.

Einige ungarische Grenzwächtersiedlungen sollten den Herrschaftsanspruch des Königs sichern. Die Grenzwächter waren eine kleine Gruppe freier magyarischer Bauern, die man später zum ungarischen Kleinadel zählte, soweit sie nicht von den späteren Grundherren aufgesaugt wurden. Zum Teil wurden Siedlungen auch mit Petschenegen besetzt, die aber nur in einem geringen Ausmaß die Landwirtschaft betrieben. Wesentlich mehr trugen zur Kultivierung die Klöster, insbesondere die Zisterzienser bei.

Im Norden schenkte König Emmerich den Mönchen Land um den heutigen Königsdorf bei Bruckneudorf sowie Grund und Boden um Mönchhof, Weiden und Podersdorf. Die Mönche rodeten die Wälder und legten die Sümpfe am Seeufer und im Leithatal trocken und machten die Gegend fruchtbar. Die Zisterzienser schufen eigene, in sich geschlossene Wirtschaftseinheiten, die so genannten Grangien, die sie unter der Leitung fachkundiger Ordensmitglieder bearbeiteten und später gegen entsprechende Abgaben der arbeitenden Bevölkerung überließen.

Schon einige Jahre früher kam es zur Gründung des Klosters Marienberg. Der ungarische Banus Dominikus Bors aus dem Geschlecht Miskolcz hatte feierlich versprochen ,an einem Kreuzzug zur Befreiung der Heiligen Stätten teilzunehmen, konnte aber sein Gelübde nicht erfüllen. Als Ersatz dafür verpflichtete er sich eine Klosterniederlassung zu gründen. Er berief daher 1194 Zisterzienser aus Heiligenkreuz ins Land, schenkte ihnen Grund und Boden und ermöglichte den Bau eines Klosters. Schenkungen des Königs der Magnaten und Adeligen festigten den Besitz der Niederlassung und der ausgesprochene Schutz des Papstes und des Königs gewährleistete eine gedeihliche Entwicklung.

Johann Csoron von Devecser, ein Schwiegersohn des Hans von Weispriach, besaß 1563 die Herrschaft Kobersdorf. In deutschen Schriften wird er Tschuram(b) genannt. Er gilt als Gründer des Dorfes Tschurndorf. Mit ihm war nach langen Jahren wieder ein ungarischer Edelmann Eigentümer der Herrschaft. Er versuchte das härtere ungarische Bauernrecht einzuführen. Die Bauern jedoch setzten sich gegen erhöhte Robotleistungen und Abgaben zur Wehr. 1581 beschwerten sie sich bei der NÖ Kammer und Erzherzog Ernst, dass Csoron (Tschuramb) die Deutschen vertreiben wolle und alsdann unsere gründt mit frembten nationen Hungern und Crabatten (Ungarn und Kroaten) beseczen mechte, wie er darin alberaidt engefangen.

Die ansässigen Bauern fühlten sich wahrscheinlich in ihrer Existenz durch die Ungarn und Kroaten bedroht, die infolge der Türkenkriege ihre Heimat verlassen mussten.


Die Stoober beschweren sich, dass die "Edelleute zu Pullendorf ihnen zu Schaden halten", (Viehaltung auf der Weide) weil Csoron die Weide der Stoober Untertanen, "die ohnedies wenig Klauenvieh haben", den Pullendorfern verliehen hat. Weil die Stoober bereit sind, soviel wie die Pullendorfer zu geben, sollen sie anderswo eine Weide bekommen. Das Hacken des Holzes für die Notdurft ist erlaubt (Holz zum beheizen einer Feuerstelle – Kochen) aber Holzhandelund das Betreten des Bannwaldes sind verboten.

Sopron Vármegye.jpg

Abbildung: Sopron Vármegye (Comitatus Soproniensis). Karte 15 aus dem Görög. Atlas vom Jahre 1802. Maßstab 1:335.000. Bgld. Landesmuseum, Kartensammlung 7/16.

Hans Csoron starb 1585. Stoob wurde von seinen Töchtern Margaretha und Anna gemeinsam besessen. Die Güter wurden oft willkürlich geteilt und Grenzen mitten durch die Dörfer gezogen. Die Herrschaft Kobersdorf hatte manchmal gleichzeitig bis zu neun Besitzer. In zweiter Ehe heiratete Anna Csoron, verwitwete Balassa, den ungarischen Freiherrn Stefan Listy (Listhius). Listy versuchte ebenfalls nach ungarischem Bauernrecht vorzugehen, was neue Beschwerden und Zwistigkeiten hervorrief. Viel Aufsehen erregte ein Hexenprozess (1597) gegen Stoober Frauen.

Im Jahre 1597 ließ Stefan Listy die Stoober Frauen Anna Kaiser und Margarethe Feimann als "Zauberinnen" festnehmen. Beide gestanden unter der Folter, versucht zu haben, den Stoober Pfarrer zu verhexen. "Maisterin ihrer gesellschafften" sei die Frau des Bauern Rauchmann gewesen. Zur "gesellschafft" gehörten auch die Frauen Lamprecht und Utz. Trotz peinlichern Verhörs (Folter) konnte der Rauchmann keine Schuld nachgewiesen werden. Ihr Ehemann wurde 1598 trotzdem zur Zahlung einer Strafe von 1500 Gulden (= 1000 Taler) gezwungen. Es muss sich also um einen vermögenden Lehenbauern gehandelt haben.

1599 verhaftete Listy durch seinen Kobersdorfer Hofrichter Hans Natlitsch die Stoober Bauerin Walpurga Holzwurm wegen Zauberei. In der Folter gab sie an, dass nicht nur Georg Rauchmann uns seine Ehefrau, sondern auch Sohn Hans Mitglieder der Zaubergesellschaften seien. Der Freiherr eilte nach Stoob und nahm Georg Rauchmann und seine Ehefrau fest. Die beiden Söhne waren zu ihrem Glück nicht zu Hause. Als der jüngere Sohn nach Hause kam, wurde er am 7. März 1600 ebenfalls verhaftet und in Kobersdorf eingekerkert. Der Sohn Hans konnte flüchten. Listy wollte einer Klage dieses Sohnes bei der NÖ – Regierung zuvorkommen und ließ die gefangene Rauchmann an "die Tortur und strenge Frage" bringen. Seine Vorgangsweise entsprach nicht den geltenden Bestimmungen, nach deren Erfüllung erst die "peinliche Frage" angewendet werden durfte. Die Holzwurm hatte vor ihrer Hinrichtung alle ihre Anschuldigungen gegen die Familie Rauchmann öffentlich widerrufen. Listy ließ aber die arme Rauchmann so "unbarmherziglichen Torquiren und Peinigen", dass sie starb und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Georg Rauchmann blieb mit seinem Sohne in Kobersdorf gefangen.

Seinen Hof eignete sich der Grundherr Stefan Listy an. Der entflohene Sohn Hans richtete am 14. März ein flehentliches Bittgesuch an Erzherzog Matthias. Er wies auf die rechtswidrige Vorgangsweise und auf Widersprüche in den Aussagen der gefolterten "Zauberinnen" Feimann und Kaiser hin. Listy habe selbst den Aussagen keinen Wert beigemessen, weil er die Frauen Feimann, Lamprecht, Utz und Kaiser wieder freigelassen habe.

Die Feimann lebte 1600 noch, die anderen waren einem natürlichen Tod gestorben. Die NÖ – Regierung forderte den Freiherrn mehrmals auf, einen genauen Bericht zu erstatten und jede Handlung einzustellen. Listy kümmerte sich aber nicht darum.

Vom weiteren Schicksal des unglücklichen Georg Rauchmann und seiner Kinder wissen wir nicht. Im Jahre 1604 brach ein ungarischer Aufstand (Bocskay – Rebellion) gegen die Habsburger aus. Die Regierung musste sich mit anderen Problemen befassen. In Verzeichnissen der folgenden Jahrhunderte taucht der Name Rauchmann aber immer wieder auf. Ob es sich um direkte Nachkommen der letztlich doch zu ihrem Recht gekommenen "Zauberer" oder um eine Seitenlinie handelt, wissen wir nicht. Nach der Teilung der Herrschaft Kobersdorf 1585 gab es wechselnde Besitzverhältnisse, verschiedene Besitzübertragungen und vor allem Verpfändungen.

Die Feudalherren litten häufig an Bargeldmangel. Sie verpfändeten daher gegen Bezahlung einer baren Summe Teile ihrer Besitzungen einem Geldgeber, der natürlich durch Eintreibung der verschiedenen Abgaben aus dem Pfandgut mehr als die Pfandsumme herausholen wollte. Stephan Listy Junior verpfändete 1617 die Hälfte des mütterlichen Anteils von Stephan, Franz und Johann Listy in Stoob an Barbara Balassa um 3000 fl. (Gulden) auf die Dauer eines Jahres.

Am 9. Juli 1629 verpfändete Johann Listy jun. für 50 Taler eine Wiese in Stoob einem gewissen Michael Tar. Ladislaus Listy verpfändete 1646 in Stoob 10 Hofstätten dem St. Martiner Michael Jagatics und dessen Gattin, Söhnen und Töchtern und deren Erben beiderlei Geschlechts um 200 Reichstaler. Dieses Pfand löste Johann Kery I. 1647 von Michael Szent Martoni aliter Jagotics um 1300 fl. (Gulden) wieder aus.

Graf Johann Kery I. von Ipolykér war seit 1648 Mitbesitzer von Kobersdorf. Er war mit einer Urenkelin des Hans Csoron, der verwitweten Ursula Czobor, verheiratet und betrachtete sich als alleiniger Rechtsnachfolger der Margarethe Csoron. Johann Sisty verpfändete am 23. März 1647 Besitzungen in Weppersdorf und in Stoob an den privilegierten Weinhändler Daniel Rauch aus Ödenburg um 5000 Gulden. Diese löste Kery 1649 wieder um 5000 fl. (Gulden) ein.

Seit 19. Jänner 1626 war die Herrschaft Kobersdorf wieder ganz der ungarischen Krone unterstellt (reinkorporiert). In Europa ging 1648 der Dreißigjährige Krieg zu Ende.

Im Jahre 1652 war Caspar Lippay einer der Mitbesitzer von Kobersdorf.

Aus dieser Zeit gibt es ein Verzeichnis der Namen und der Großen des Besitzes (Namensurbar) jener Personen die dem Lippay untertan waren. Es umfasst sehr wahrscheinlich nicht das ganze Dorf.

Die verhältnismäßig große Zahl von 23 Halblehenbauern fällt auf:

Meder, Saumer, Kaißer, Schiel, Purz, Schretl, Reitter, Sakhl, Pinter usw.

Es gab 27 Viertellehen:

Prohstakhl, Paur, Finz, Tumberger, Binder, Furmann, Krug, Kepel, Dremel, Wilfing, Sußmann, Kuka Stoiber, Salatl, Fünz, Krumb, Engl, Fux, Kugl, Graf, Lang, Koller, Lahrenhoff usw.).

Es gab schon 21 Hofstättler:

Schirl, Haidter, Wittinger, Stolbamel, Posch, Arthofer, Schrindl, Wutich, Pukhl, Dorner, Rokh, Reingruber, Kastner, Garth usw.

Die vermögenden Kery wurden bald zu den tonangebenden Mitbesitzern von Kobersdorf. Nach 1667 waren die Brüder Johann und Georg Lippay einerseits und Franz Kery I. andererseits je zur Hälfte Besitzer der Herrschaft Kobersdorf. Aus einem 1666 angelegten und bis nach 1700 geführten Grundbuch geht hervor, dass Stoob dem Johann Lippay und seiner Gattin Eva Susanna Erdödy gehörte. Schulmeister und Gemeindeschreiber war 1687 Michael Tumberger.

Die Lippays mussten nach und nach ihre Anteile verpfänden und verkaufen. 1679 trat bereits Graf Paul I. Ersterhazy als Pfandnehmer und Käufer auf. 1680 kaufte er den Anteil Johann Lippays, darunter auch Stoob. Aus diesem Jahr ist uns ein Urbar vom "Dorff Stob" erhalten geblieben. Es wurde nur ein Halblehen (Hans Wohlmuth) ausgewiesen, 28 Viertellehen (Koth, Wibmer, Wohlmuth, Schierk, Schuerman, Stix, Purzler, Weittinger, Huermann, Gneist, Stanhofer, Sueßmann, Samberger, Pfeifer u.a.) und vier Hofstättler (Kleindl, Pallisch u.a.). Es gab auch zwei halbe Hofstätten (Dorner, Winkler). (Die Pfeifer - später Pfeiffer - waren meine Vorfahren Großmütterlicherseits). Die Bevölkerungszunahme zwang zu weiteren Güterteilungen. Infolgedessen verkleinerte sich das Ausmaß der Ansässigkeiten immer mehr. 1683 belagerten die Türken zum zweiten Male Wien.

Nach dem Tode Franz Kerys I. 1700 gab es Erbstreitigkeiten und Schulden. Fürst Paul I. Esterhǎzy kauft im Jahre 1704 die Herrschaft Kobersdorf um 150 000 rheinische Gulden. Dabei blieb es bis zum Revolutionsjahr 1848, dem die Auflösung der Grundherrschaften folgte. Als Ursache für die Verschuldung der Keryschen Güter werden der Türken- und der Kuruzzenkrieg (1683 und 1704 – 1711) angegeben. Der Burgenlandatlas stellt den Bezirk Oberpullendorf als "von den Kuruzzen oftmals besetztes und geplündertes Gebiet" dar.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war Ungarn wohl von den Türken befreit, aber der Friede im westungarischen Raum war noch lange nicht in Sicht. Von den Franzosen geschürt und unterstützt erhoben sich national gesinnte, eher dem Protestantismus zugeneigte Ungarn unter Franz II. Ràkoczy gegen den "deutschen" Kaiser, der zugleich König von Ungarn war. Er hatte den Ungarn große Belastungen auferlegt und als Katholik die Gegenreformation im Land mit harter Hand durchgeführt. Dieser so genannte "Kuruzzenkrieg" (die Aufständischen wurden Kuruzzen genannt) machte den westungarischen Raum (das heutige Burgenland), das angrenzende Niederösterreich und die Steiermark zum Schauplatz heftiger Kämpfe. Die Kuruzzen überfielen zwischen 1704 und 1708 Dörfer in diesem Gebiet, plünderten, brandschatzten und mordeten. Die Bewohner offener Dörfer hatten besonders darunter zu beiden, zumal die gegen die Aufständischen kämpfenden kaiserlichen Truppen mit der Bevölkerung ebenso hart umging.

In Stoob erzählt man von einer Schlacht zwischen Kaiserlichen und Kuruzzen auf dem "Totenschlag und im Leidenwald" (die beiden Rieden heißen heute noch so). Das Blut floss bis in den Mühlbach.

In einer Conscription, einer Zusammenschreibung für Steuerzwecke, aus 1720 ist von "Neocultores" die Rede, also von Neusiedlern. Dem Namensverzeichnis nach handelt es sich teilweise um neue Namen, also vielleicht um echte Neuzuwanderer oder bei den schon bekannten Namen um Hofstättler oder Inwohner, die eine Session übernommen haben. (Pinter, Temel, Grabner, Sillinger, Matter, Steinberger, Haßler, Bukovics, Lang, Graff, Sturmb, Schrodl, Tremel, Larnhoff, Temperger, Felber, Halbeg, Czoller, Köpl, Szußman, Santl).

Die Siedler waren für drei Jahre von den Abgaben befreit. Es dürfte sich um eine Nachbesiedlung im Anschluss an den Kuruzzenkrieg handeln. (Aus dieser Zeit stammt auch das Fluch-Wort: Kruzzi-Türcken). Am Stooberbach haben schon früh Mühlen bestanden. Die Mühlen waren eine Einnahmequelle der Grundherrn, und die Bauern waren verpflichtet, ihr Getreide in den Herrschaftsmühlen mahlen zu lassen.

1597 verpfändete Stephan Listy dem Isaac Bertalanffy ein ganzes Haus mit der zugehörigen Session in Stoob, zwei Söllnersessionen mit allen Zugehörungen, ferner vier Joch Acker unter dem Stoober Weingebirg bei dem "öffentlichen Weg". (Diese Wegbezeichnung gibt es noch heute). Außerdem eine Mühle mit drei Gängen am Stooberbach und auch zwei "freie Weingärten" im Stoober Weingebirg nächst den Weingärten der "Fürsichtigen" – womit die Bauern gemeint waren - namens Andreas Suttor (Schuster) und eines gewissen Homor (Hammer). Die Pfandsumme betrug 500 fl. (Gulden).

Dieses ganze Lehen, auch "Bertalanffysche Inscription" genannt, wurde später aufgeteilt. Es erhielten Jacob Nagy 3/8, Matthias Nagy 3/8, Paul Dumperger 1/8 und die Georg Stoiberischen Erben auch 1/8. Am 18. Jänner 1626 regelten Georg Bertalanffy und Johann Nagy und seine Frau Sophia Bertalanffy, in einem Vertrag die Erbgolge. (Das Vermögen der Nagy in Stoob stammte von der Einheirat in die Familie Bertalanffy ab.)

1630 verpfändeten Georg Bertalanffy, Johann Nagy und seine Frau Sophia Bertalanffy eine Mühle am Stooberbach mit anderen Grundstücken, darunter ein Fischteich, den Adeligen Kürtössy und seinen Erben um 190 fl. Und 20 d. Die Mühle war damals öde. Bei der ehemaligen mittleren Mühle, heute Schermann Mühle, werden in der Wiese zwischen Mühle und Bach (Richtung Brücke) in einer flachen Mulde noch heute die Reste eines Fischteiches gesehen. Es könnte sich also bei der genannten Mühle um die "Mittermühl" gehandelt haben.

In Stoob waren neben den Grundherren auch andere Adelsfamilien ansässig oder auf dem Weg von Pfandnahmen begütert. Im 16. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert waren ansässig die Adelsfamilien Bertalanfy und Nagy. Andere wie die Bǎcsmegyei, die Angyal, die Gedey, Lipovics, Kürtössy u. a. waren nur vorübergehend ansässig oder saßen anderswo, wie z. B. in Oberpullendorf.

1651 verkauften Johann Kery de Ipolyker und seiner Frau Susanne Nagy eine Mühle in Stoob mit drei Gängen am Stooberbach samt allen Zugehörungen um 100 Golddukaten.

1659 verpfändete derselbe Johann Kery vier Bauernsessionen, wahrscheinlich ganze Lehen, in Stoob an die Baronin Magdalena Speidl um 5000 Gulden. Da die Namen der verpfändeten Sessionalisten angegeben werden, ist die Urkunde interessant.

Die Namen lauten (in damaliger Schreibweise):

Jacob Sierk, Georg Keller, Rudolf Tumperger, Stefan Kugl, Martin Kaßer (Haßer), Faltl Paur, Matthias Popner (Wopner), Volmuet Gintner, Georg Fiedler, Stefan Dremel, Georg Stanperger, Paul Tuczman (Suczman), Georg Lang, Thoma Paur, Lukas Rayther, Lorenz Pinter, Johann Szuismann, Gerhard Raußmann (Rauchmann), Martin Keller (Keoller), Jakob Raiczner, Johann Grueber, Jakob Holbeck, Johann Rinter (Ritter) Jakob Chepl.

Im Jahre 1655 starben vier Personen an der Pest, darunter ein Vater Mert Durcher mit seinen zwei Kindern. Es war bereits November, sodass die Pest erlosch. 1698 und 1713 grassierte ebenfalls eine Pestepidemie im Komitat Ödenburg.