Grundzüge des Geschehens im Dorfe Stoob von 1850 - 1921

Flurzwang, Brache und Brachweide waren abgeschafft. Die Bewirtschaftung der Felder erfolgte in ungebundener Fruchtwechselfolge. Der Anbau von Erdäpfeln (Kartoffeln), Kukuruz (Mais), Klee, Futter- und Zuckerrüben konnte unbehindert erfolgen und nahm zu. Die Schafzucht, der Anbau von Flachs, Hanf und Haiden (Buchweizen) gingen immer mehr zurück.

Die Urbarialregulierung nach 1848 hatte aber auch negative Begleiterscheinungen. Weitere Teilungen infolge der Bevölkerungszunahme führten zur Bildung von Zweigwirtschaften. Die Bezahlung der Ablösesummen und die Bestreitung des täglichen Bedarfs erforderten mehr Bargeld, was zum Verkauf von Tieren und Grundstücken führte. Viele Bauern gerieten durch verfehlte Wirtschaftsführung in Schulden. Die Zeit der Grundherrschaften zeigte trotz allem auch gewisse genossenschaftliche Züge. Der Untertan konnte in Notzeiten mit der Hilfe und dem Schutz des Grundherrn rechnen. Die Landwirtschaft musste sich erst in das liberale Wirtschaftssystem mit dem rücksichtslosen Konkurrenzdenken hineinfinden.

Im April 1848 wurden alle Dienstleistungen und Abgaben der Untertanen aufgehoben, die grundherrliche Gerichtsbarkeit abgeschafft. Der Grund ging in den Besitz der ehemaligen Untertanen über. Die Leistungen gegenüber der Gemeinde, der Kirche, der Pfarre und Schule wurden nicht aufgehoben. Die Entschädigung der Grundherrn für die urbarialen Leistungen und Vermögen wurde als Staatsschuld anerkannt und aus öffentlichen Mitteln getragen. Die Höhe der Entschädigung richtete sich nach der Bodenqualität. Stoob gehörte in die Grundbonität III. In dieser Klasse betrug die Entschädigung nach einer ganzen Ansässigkeit 600 Gulden. Die Summen entsprachen etwa der Hälfte des Handelswertes der damaligen Zeit. Für einen behausten Söllner wurde einheitlich 50 Gulden bezahlt.

1853 erschienen die ersten Gesetze zur Regelung schwieriger Materie. Die Ablösung der Urbarialgründe und gleichzeitigen Kommasierung, bzw. Segregation der Fluren erfolgte erst von 1860 - 1870. Der Zehent für die Kirche wurde ohne Entschädigung abgeschafft. Die staatliche Entschädigung an Fürst Esterhǎzy für den urbarialen Grund in Stoob betrug nach 14,875 ganzen Ansässigkeiten und 46 Söllner 11225 Gulden. Für die Ablösung der Rottgründe, der Überländer und Weingärten mussten die neuen Besitzer selbst zahlen. Vom 24. Juni 1856 gibt es eine "Conscription über all jene Uiberlandd- oder Rottgründe, welche in der Gemarkung der Gemeinde Stoob zur Herrschaft Kobersdorf gehörig, im Besitze der gewesenen Untertanen sich befinden". Es handelte sich um die Erhebung. Sie waren nicht im Urbar aufgenommen. Die Gesamtflächensumme der Rottgründe, bzw. Überländer betrug in Stoob:

550 Joch + 470 Klafter Äcker

135 Joch + 664 Klafter Wiesen

8 Joch + 823 Klafter Weingärten

Das Urbar von 1767 weist 79 4/8 Preßburger Metzen inneren Grund, 353 2/8 Joch Äcker 112 6/8 Tagwerk Wiesen aus. Wir sehen, dass die Rottgründe und Überländer weit mehr als der urbariale Grund ausmachen. Vom 24. Juni 1864 liegt ein "Besitzregulierung Prozess" zwischen Fürst Paul Esterhǎzy und der Gemeinde Stoob vor "betreff der rottgründe", der Ablösung des Bergrechts und des Weinzehents, der Ablösung der remanencial Gründe, der Absonderung der gemeinschaftlichen Hutweide und des Waldes und der Commassierung des herrschaftlichen Besitzes.

Für die rund 686 Joch Rottgründe zahlen die gegenwärtigen Besitzer 27476 Gulden Ö.W.

Die Ablösesumme für Bergrecht, Weinzehentsgründe und Weinzehent beträgt 2110 Gulden Ö.W. Für die Remanentialgründe (Überlander) sind insgesamt 3490 Gulden Ö.W. zu bezahlen. Die Bezahlung als Gesamtheit war also für die Aufbringung der Beträge veranwortlich. Die Zahlung erfolgte ab 1. Jänner 1856 in halbjährigen Raten samt 5 % Zinsen auf die Dauer von 20 Jahren. Die Gemeinde erhielt 193 Joch (zu 1200 Quadrat-Klafter) Hutweide und 248 Joch Wald zugeteilt. "Zum Zeichen seines Wohlwollens gibt seine Durchlaucht" der Baumschule für katholische und evangelische Kinder zu gleichen Teilen ein Joch für die Vergrößerung der beiden Friedhöfe zu gleichen Teilen ein Joch, für den katholischen Pfarrer außer seiner Competenz 6 Joch, für den evangelischen Geistlichen 6 Joch, für die Reitschule ½ Joch, für die 2 Schullehrer "beider Genossenschaften" zu gleichen Teilen 4 Joch. Es wurde noch das Ausmaß des herrschaftlichen Allodialbesitzes mit 315 Joch und die Kommassierung von 297 Joch festgelegt. Die aus Wohlwollen verschenkten Joche wurden im äußeren Teil der oberen Hofstätt ausgefolgt.

Um 1865/66 gab es 1/8 Ansässigkeiten 56 (Reiter Josef, Lang Janos, Esler Josef, Thumberger Janos, Reingruber Janos, Krug Christian, Mand Paul, usw.) an 2/8 Ansässigkeiten gab es 19 (Schwiringer Jakob, Leopold Paul, Kerstner Josef, Kerschbaum Janos, Holweg Janos, usw.) an 3/8 Ansässigkeiten gab es 8 (Koth Franz, Seidl Johann, Baur Johann, Resner Josef usw.)

An einigen Beispielen soll versucht werden, Ablösebeträge sowie das Verhältnis zwischen urbarialem Grund und Überländern, bzw. Rottgründen aufzuzeigen:

Resner Josef: Session 3/8 Urbarialgrund insgesamt 12,210 Joch laut urbar. Tabelle gebührend 10,873 Joch Überländer 1,338 Joch Ablöse 29 Gulden.

Rottgründe: Acker, Wiesen, Weingärten 4,571 Joch Ablöse 179 Gulden Ablösesumme 208 Gulden.

Friedl Matthias: Session 2/8 Urbarialgrund insgesamt 6,140 Joch laut urb. Tabelle gebührend 7,250 Joch Überländer 1,265 Joch Ablöse 28 Gulden.

Rottgründe: Acker, Wiesen, Weingarten 8,284 Joch Ablöse 329 Gulden, Ablösesumme 357 Gulden.

Thumberger Johann: Session 1/8 Urbarialgrund insgesamt 5,520 Joch laut urb. Tabelle gebührend 3,625 Joch Überländer 1,895 Joch Ablöse 41 Gulden.

Rottgründe: Äcker, Wiesen, Weingärten 11,647 Joch Ablöse 462 Gulden Ablösesumme 503 Gulden.

Um diese Zeit kostete eine Kuh ca. 60 Gulden. Im 1866 angelegten Grundbuch werden 147/8 Sessionen ausgewiesen. Sie sind auf 83 Urbarialisten und 46 Hofstättler aufgeteilt. Die Hottergröße ist mit 4800891 Quadratklafter angegeben.

Vom 2. August bis 9. September 1849 starben 36 Personen (22 röm. Kath. Und 14 ev.) an der asiatischen Cholera. Die Liste der Toten umfasst Kleinkinder ebenso wie Greise. Es gab Tote in den Familien Hatwagner, Goger, Kallinger, Saloman, Koschier, Schuster, Eitler, Sturm, Dörfler, Schiffer, Haszler, Kath, Flasch, Strobl, Reitter, Seltmayer, Stoiber, Seidl, Pallisch, Schrödl, Binder, Graf, Schwieringer, Felber, Wohlmuth, Tritremmel, Köppel, Krug.

Eine amtliche Zusammenschreibung der Zünfte aus dem Jahre 1851 gibt als Mitglieder der Stoober Hafnerzunft 41 Meister, 26 Gesellen und 9 Lehrlinge an. Danach würde auf jedes vierte Haus ein Hafnermeister entfallen. Für die Handels und Gewerbekammer in Ödenburg (Sopron) waren 1857 nur Hofmann Michael-Wagner, Lederer Leopold-Greißler, Strobl Matthias-Müller, Jusliz Max-Greißler, Straß Michael-Müller, Wahlmuth Josef-Hafner wahlberechtigt.

Unter dem Ortsrichter Johann Thumberger kaufte die Gemeinde 1861 die herrschaftliche Fleischbank und das Schlachthaus um 206 Gulden C.M. und 59 Kreuzer. Am 1. Juli brannte fast das ganze Dorf ab. Die Frau des Schulmeisters Mattasitsch kam ums Leben. 1886 erhielt der Stoober Einwohner Behofschitz Imre die Genehmigung der fürstlichen Güterverwaltung, an der Ecke des Mitterwaldes an der Straße nach Oberpullendorf, eine Dreifaltigkeitssäule zu errichten. Da die Dreifaltigkeitssäule jedoch öfters mutwillig beschädigt wurde, steht die Säule auf dem Firmengelände des Steinmetzmeisters Böhme. Hans Böhme geb. 1920 hat das Grundstück ca 4 x 4 m an die röm. kath. Kirche als Spende abgetreten.

Pfarrer Berghofer vermerkt 1889, dass es in Stoob 40 Mauer und 20 Zimmerleute gibt. 1889 gehörte Stoob zum Wahlbezirk Groß-Warasdorf. 95 Personen waren wahlberechtigt. Das Hochwasser von 1895 richtete auch in Stoob großen Schaden an. Damals war über Oberpullendorf und Kobersdorf ein sintflutartiger Wolkenbruch mit verheerenden Folgen niedergegangen.

1895 ging man an die Errichtung der Esterhǎzyschen Tonwarenfabrik. Seit 1893 gab es eine "Tongewerbefachschule". Um die Jahrhundertwende war die Hafnerei als Hausindustrie in Stoob in eine Krise geraten. Infolge ihrer Rückständigkeit war sie von Niedergang und Aussterben bedroht. Zur Rettung des Gewerbes unterhielt die Regierung die Tongewerbefachschule und förderte die Errichtung einer Tonwarenfabrik. Vielleicht veranlassten diese Vorgänge die Stoober Bevölkerung unter Führung der Dorfhonorationen am 9. und 10. Mai 1896 eine große Milleniumsfeier (Tausendjahrfeier des Königreiches Ungarn) abzuhalten. Es gab "Dorfbeleuchtung", einen Zug mit Lampions und Fahnen unter Musikbegleitung durch das Dorf, ein Fest im Wäldchen neben der im Bau befindlichen Tonwarenfabrik, Ansprache, Vorträge, Gesangsdarbietungen des Männergesangsvereines und Feuerwerk.

Am 30 September 1897 brauch im unteren Ortsteil ein Feuer aus, dem das halbe Dorf zum Opfer fiel. Es war um die Mittagszeit. Pfarrer Berghofer rettete mit zufällig versammelten Pfarrern und Lehrern Vieh und Habe der Einwohner, von denen sich viele auf den Feldern befanden.

1898 wurde das Armenhaus der Gemeinde eröffnet. Die Tonwarenfabrik florierte und gab vielen Leuten Arbeit. Da Stoob damals noch keinen Anschluss an das Eisenbahnnetz hatte, gab es auch für Fuhrwerker Verdienstmöglichkeiten. Leiter der Fabrik und der angeschlossenen Tonwarengewerbeschule war Mildner Bernard aus Ungvǎr in Oberungarn (heute Ushgorod in der Ukraine).

Die mindere Bodenqualität und die schwierige Bearbeitung des hügeligen Geländes ermöglichten von jeher nur spärliche Erträge aus der Bodenbearbeitung. Um 1900 konnten die landwirtschaftlichen Zwergbetriebe den Bevölkerungsüberschuss nicht aufnehmen.

Die Industrialisierung verdrängte die Hausindustrie und das Kleingewerbe. Viele wanderten in die Stadt ab oder arbeiteten während der ganzen Saison, vor allem als Maurer und Zimmerer, in Wien und Niederösterreich.

Meine Großmutter Theresia Pfeiffer geb. 23. Juli 1889 arbeitete in Hirtenberg in der Munitionsfabrik. Die Nachlieferung von zu Hause war oft eigens geregelt. Bevor in Stoob mit der Ernte begonnen wurde, zog man auf den Heideboden, wo die Ernte früher als zu Hause vor sich ging, um etwas zu verdienen.

1908 wurde die Eisenbahnstrecke Ödenburg-Güns eröffnet. Als der erste Zug durchfuhr, wurden den Kindern Würstel aus den geöffneten Fenstern zugeworfen. Esterhǎzy stellte den Grund für den Bahnbau kostenlos zur Verfügung. Die Bauern wurden für den abgetretenen Grund entschädigt. Weil es sich aber um den besten Boden im Hotter handelte gab es trotzdem Unmutsäußerungen. Die Steine für den Bahnbau holte man von dem neu eröffneten Steinbruch im Leitenwald (Leidenwald) aus dem Steinbruch im Harling, aus dem Basaltsteinbruch von Stoob-Süd und dem Oberpullendorfer Basaltsteinbruch.

Am 19. Oktober 1912 kauften Horvath Josef und Barbara vom Fürsten Nikolaus Esterhǎzy die Mittermühle um 10.000 Kronen. Die Familie Esterhǎzy war bei der Boden-Credit-Anstalt in Wien stark verschuldet, daher wurde der Betrag gleich zu Gunsten dieser Bank grundbücherlich "intabuliert".

Preise um 1912: 1 Paar Ochsen 900 - 1050 Kronen, 1 Kuh mit 300 - 450 kg ca 500 - 600 Kronen, 1 Saugferkel 6 Kr. 1kg Schmalz 1 Kr. 80 Heller, 100 kg Weizen 14 - 15 Kr., 100 kg Korn 13 - 14 Kr., Hafer und Gerste 12 Kr., 1 Pflugeisen 2 Kr., 1 Egge 18 - 22 Kr., 1 kg Wagenschmiere 24 Heller, 1 Deka Tabak 1 Heller, 1 lt. Petroleum 50 -60 Heller, 1 Schachtel Zündhözer 1 Heller, 1 Meter Brennholtz 2 Kr. 60 Heller, 1 lt. Wein 60 Heller bis 1 Krone.

Der Mühlbach wurde oberhalb des Hauses Jerson durch eine Wehr vom Stooberbach abgezweigt. Er floss hinter den Gärten der Häuser an der Hauptstraße durch das Dorf und mündete erst weit unterhalb des Dorfes in den Eigenwiesen in den Bach. In dieser Gegend sind noch die Reste des Mühlbaches neben der Straße und in den Wiesen zu sehen. Die "obere Mühle" stand am Platz des Hauses Schrödl, Hauptstraße 16 vis a vis von der Schulgasse. Neben der "Mittermühle" (heute alte Schermannmühle) gab es auch einen Fischteich. Die Mühle brannte 1925 ab. Sie wurde von Müllermeister Schermann erworben und zu einer Kunstmühle ausgebeut. Die untere Mühle brannte auch ab. Ein gewisser Karacsony aus Mitterpullendorf kaufte sie und verkaufte sie 1938 an den Oberlehrer Kiss Gabor in Stoob weiter.

Die drei Wassermühlen verfielen aus folgenden Gründen: Nach dem Ende des ersten Weltkrieges baute ein Steirer namens Pomper einige Häuser (Gasthaus Binder, Gasthaus Sturm, u. a.) in der Fabrikstraße und in der Bahngasse. Dort baute er auch die "große Mühle" am Stooberbach. Sie war eine Kunstmühle und wurde nicht vom Wasser angetrieben. Wegen ihrer modernen Einrichtung zog sie natürlich zum Schaden der alten Mühlen mehr Kundschaft an. Der andere Grund war, dass 1926 das Wehr durch ein Hochwasser zerstört wurde. Es wird erzählt, dass bei einer vorhergegangenen Wiederherstellung ebenfalls nach einem Hochwasser 1917 die Wehranlage ohne die entsprechende Eisenarmierung erbaut worden sei. Das von der Regierung zur Verfügung gestellte Geld sei durch die durstigen Kehlen der Müller geflossen.

Seit 1860 gibt es auch Verträge über die Ablösung des Curialgrundes und der Curialhäuer ins Eigentum. Durch die Bezahlung eines Betrages, zumeist in fünf Jahresraten und 5 % Verzinsung, gingen auch diese grundherrschaftlichen Rechte und Güter in Privatbesitz über.

1914 brach der Erste Weltkrieg aus. 266 zogen hinaus. 57 blieben als Opfer auf den Schlachtfeldern.

1916 waren 6 griechisch-katholische Priester aus Siebenbürgen in Stoob interniert. Sie wohnten in Privathäusern. Die Stoober Bienenzüchter hielten ihre Völker in Strohkörben. Diese Popen unterrichteten sie wie man Bienen in Holzkaten hält und wie man mit Wabenrahmen umgeht. Sie regten die Auspflanzung von Akazien an.

1919 brannte der Meierhof ab. Die stehen gebliebenen Scheunen wurden abgerissen. Der frei gewordene Platz wurde für Hausplätze von der damals herrschenden kommunistischen Räteregierung des Béla Kun vergeben.

Anstelle des Gemeinderates konstituierte sich auch in Stoob ein Arbeiter und Bauernrat, dem die meisten ehemaligen Gemeinderatsmitglieder angehörten. Als das kommunistische Zwischenspiel vorbei war, wurden die Bauplätze von der fürstlichen Güterverwaltung ordnungsgemäß verkauft.

Am 20. Juli 1920 wurden die Hausplätze in der heutigen Schulgasse, ehemals Fünfhausgasse, verkauft. Die Preise bewegten sich zwischen 300 - 3000 Kronen. Am 7. August 1920 wurden die "Wald" - Hausplätze verkauft. Es entstand die Noplergasse. Die Größe der Plätze bewegte sich zwischen 300 - 1000 Quadratklafter, die Preise zwischen 1200 - 4200 Kronen.

Am 2.2.1921 nahm der Gemeinderat in einer Sitzung "gegen die Durchführung der uns auferlegten gewalttätigen Friedensverträge" Stellung. Dr. Alfred Wahlheim und Dr. Beer wird das Recht abgesprochen, im Namen des westungarischen Volkes zu sprechen. Gleichzeitig werden die ungarische und die österreichische Regierung aufgefordert, die zur friedlichen Lösung der ungarischen Frage notwendigen Verhandlungen zu vollenden. Es handelte sich sicher um eine angeordnete Patriotische – Pflichtübung. Die Zeit des Anschlusses des Burgenlandes an Österreich verlief verhältnismäßig ruhig.

Friedl Samuel, Stoob 7, musste wegen tatkräftiger Unterstützung der österreichischen Gendarmerie vor den Freischärler flüchten. Die Freischärler hielten sich zwar auch im Dorf auf, sie belästigten mit Ausnahme der hier ansässigen Juden niemanden besonders. Es mussten für sie Fuhrwerke gestellt und Nahrungsmittel geliefert werden. Aus diesen Gründen und wegen Arbeiten auf der Straße nach Landsee stellten im Herbst 1922 die Gemeinde und mehrere Stoober Einwohner mit amtlichen Formular Schadenersatzansprüche an die Burgenländische Landesregierung in Sauerbrunn.

1925 wurden vom fürstlichen Grund weitere Hausplätze verkauft. Es entstand die Neugasse. Es war bereits die Zeit der Geldentwertung (Inflation). Die Preise bewegten sich je nach Platzgröße zwischen 3.300.000 bis 4.300.000 Kronen.

PK-Stoob-1910-neu.jpgStoob 1910

PKStoob-1926-neu-1000x345.jpgStoob 1926: Schon mit dem Gasthaus Sturm und dem Gasthaus Binder

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