Bei den Stoober Hafnern lebt bis zum heutigen Tag ein Rest der mehr als 300 Jahre alten Hafnerzunft in dessen Mittelpunkt der Zunftkrug und die Zunfttruhe stehen weiter. Nach alter Sitte versammelten sich am 26. Dezember die Stoober Hafner (derzeit etwa 10 Meister und Unternehmer) im Haus des "Altvaters". Der bisherige Zunftmeister und der "Neuvater" öffnen gemeinsam die Zunfttruhe aus dem Jahre 1846 und kontrollieren deren Inhalt. Der Inhalt der Zunftlade umfasst u.a. Zunft- und Gesellenordung aus 1675, Bruderschaftsbuch, Meisterbuch, Bittschrift aus 1802, Dokumente aus 1803. Am späten Nachmittag des Stefanietages werden der Zunftkrug aus Zinn mit der Jahreszahl 1619 und der Inschrift "Dem ehrsamen Handwerk der Hafner von Stob" und die Zunfttruhe aus Holz in das Haus des "Neuvaters" getragen, wo sie ein Jahr lang aufbewahrt werden.
Die Stoober Hafner nutzen diese Tradition, die im Volksmund auch "Triacherltragn" genannt wird, zum Erfahrungsaustausch und geselligen Beisammensein.
Übergabe der Zunfttruhe 1926.